Baur von Eysseneck (Bauer)

(ab 1771 Fichard genannt Baur von Eysseneck)

Aufnahme ins Haus Frauenstein 1613
Aufnahme durch Witweneinheirat
Ausscheiden 1622 (wegen Aufnahme in die Gesellschaft Alten-Limpurg)

Aufnahme ins Haus Limpurg 1622 (ehrenhalber)
Erloschen 1945/1989

Ev. -- Die Familie kam mit Martin Bauer (+1598) Mitte des 16. Jahrhunderts aus Wien nach Frankfurt. Sein Sohn Johann Martin Bauer (+1634), ab 1622 Baur von Eysseneck wurde nach zwei vergeblichen Versuchen 1613 (kurz nachdem er im Kontext des Fettmilchaufstands in den Rat gekommen war) auf Frauenstein aufgenommen. Im Weiteren Verlauf des Aufstands war er maßgeblich an der Wiederherstellung der Ordnung beteiligt, indem er den Führer des Aufstands, Vinzenz Fettmilch, festnahm. Daraufhin wurde er vom Kaiser geadelt und 1622 ehrenhalber ins Haus Alten-Limpurg aufgenommen.
1771 erbte die Familie den Nachlass (ein Fideikommiss) der ausgestorbenen Alten-Limpurger Familie Fichard; mit diesem Erbe war die Verpflichtung verbunden, den Doppelnamen "v. Fichard gen. Baur von Eysseneck" und das Wappen der Familie Fichard zu führen. Der Erste in der Familie, der dieses Erbe aufnahm, war Johann Carl v. Fichard Baur v. Eysseneck.
Dessen Sohn war der berühmte Geschichtsforscher des Frankfurter Patriziats Johann Carl v. Fichard gen. Baur v. Eysseneck (1773-1829), der gemeinhin abkürzend nur "Fichard" genannt wird, der dank der geschilderten Verhältnisse im Mannesstamm jedoch der Familie Baur v. Eysseneck angehört.
Im Mannesstamm starb die Familie 1945 mit Adalbert, im Frauenstamm mit Dagmar erst 1989 aus.

Wappenbrief vom Hofpfalzgrafen und Kurmainz. Kanzler Dr. Philipp Wolff v. Rosenbach für Martin Bauer und dessen Söhne Christian, Johann Martin und Jacob (Mainz 10.7.1594).
Reichsadelsstand von Kaiser Matthias für die Brüder Christian, Johann Martin und Jacob Bauer als "Baur v. Eysseneck" (Prag 1.10.1616). -- Bestätigung von Kaiser Ferdinand II. für dieselben (Frankfurt 17.9.1619).
Österreichischer Freiherrnstand von Kaiser Franz Joseph I. für Adalbert Baur v. Eysseneck (Wien 25.7.1856). Übertragung auf dessen Neffen Maximilian v. Fichard gen. Baur v. Eysseneck (Laxenburg 23.7.1857).



Literatur:
GHdA, Frhrl. Häuser B, VI. (1976).

Abkürzungsverzeichnis