Aufnahme ins Haus Frauenstein 1502
Aufnahme vermutlich über die Frauensteiner Witwe Irmel Märckel
Erloschen 1516
Aufnahme ins Haus Limpurg 1518
Einheirat 1518 über v. Martorff
Erloschen 1777
Limpurg: Ev. -- Die Familie Kellner kam um 1400 aus Schmalkalden nach Erfurt. Hier trieb sie Handel mit Tuchen und Tapeten und stieg bald in den Rat und ins Patriziat auf. Aus Handelsrücksichten siedelten zwei Linien nach Frankfurt über: Conrad Keller wurde 1502 Mitglied in der Gesellschaft Frauenstein. Sein Vetter Hans Kellner kam 1518 ins Haus Limpurg. Er betrieb zusammen mit seinem Schwiegervater Ludwig v. Martorff zum Paradies einen schwunghaften Tauschhandel zwischen Leipzig (wo ein Bruder Kellners saß) und Frankfurt, dem Rheingebiet und den Niederlanden: Farb- und Gerbstoffe, Rohwolle und Metalle aus dem Osten gegen feine Tuche aus Belgien und Wein vom Rhein. Dieser Großhandel wurde noch von den Söhnen des Hans fortgeführt, galt aber dann nicht mehr als standesgemäß. Die Familie erhielt 1561 den Reichsadelsstand, führte das Adelsprädikat aber erst nach 1700. "Es zeichnete sich diese Familie durch eine große Zahl von gelehrten und tüchtigen Männern aus, die der hiesigen Stadt ersprießliche Dienste leisteten" (Fichard). Sie starb 1777 aus, ihr Name ging auf den jeweiligen Erben des Kellnerschen Fideikommisses aus der Familie v. Günderrode über.
Wappenbestätigung von Kaiser Friedrich III. für die Brüder Johann und Seifried Kellner (Wien 14.9.1459). [1]
Reichsadelsstand mit Wappenbesserung von Kaiser Ferdinand I. für die Brüder Christoph, Johann, Georg und Heinrich Kellner und ihre Vettern Jakob und Balthasar Kellner (Prag 19.12.1561). [2]
Fußnote(n):
[1] Der Wappenbrief befand sich im Archiv der Familie v. Stalburg (IfSG, verbrannt). Vgl. Schilling 1929, S. 208, und Alexander Frhr. v. Dachenhausen, Die Wappenbriefe und Adelsdiplome der Familien Keller (Kehler, Khehler, Kheller, Köller, Kellner, Köhlner), in: Jahrbuch der heraldisch-genealogischen Gesellschaft Adler XVI/XVII (1890) S. 103-112.
[2] Claudia Kajatin über Wappen und Wappenbriefe (darin auch über den Kellnerschen Brief mit Abb.), in: Hansert u. a. 2000, S. 101ff., Abb. S. 103.
Literatur:
Johannes Biereye, Die Familie Kellner in Erfurt, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, 26. Jg. (1905) S. 83-103.
Abkürzungsverzeichnis
Aufnahme vermutlich über die Frauensteiner Witwe Irmel Märckel
Erloschen 1516
Aufnahme ins Haus Limpurg 1518
Einheirat 1518 über v. Martorff
Erloschen 1777
Limpurg: Ev. -- Die Familie Kellner kam um 1400 aus Schmalkalden nach Erfurt. Hier trieb sie Handel mit Tuchen und Tapeten und stieg bald in den Rat und ins Patriziat auf. Aus Handelsrücksichten siedelten zwei Linien nach Frankfurt über: Conrad Keller wurde 1502 Mitglied in der Gesellschaft Frauenstein. Sein Vetter Hans Kellner kam 1518 ins Haus Limpurg. Er betrieb zusammen mit seinem Schwiegervater Ludwig v. Martorff zum Paradies einen schwunghaften Tauschhandel zwischen Leipzig (wo ein Bruder Kellners saß) und Frankfurt, dem Rheingebiet und den Niederlanden: Farb- und Gerbstoffe, Rohwolle und Metalle aus dem Osten gegen feine Tuche aus Belgien und Wein vom Rhein. Dieser Großhandel wurde noch von den Söhnen des Hans fortgeführt, galt aber dann nicht mehr als standesgemäß. Die Familie erhielt 1561 den Reichsadelsstand, führte das Adelsprädikat aber erst nach 1700. "Es zeichnete sich diese Familie durch eine große Zahl von gelehrten und tüchtigen Männern aus, die der hiesigen Stadt ersprießliche Dienste leisteten" (Fichard). Sie starb 1777 aus, ihr Name ging auf den jeweiligen Erben des Kellnerschen Fideikommisses aus der Familie v. Günderrode über.
Wappenbestätigung von Kaiser Friedrich III. für die Brüder Johann und Seifried Kellner (Wien 14.9.1459). [1]
Reichsadelsstand mit Wappenbesserung von Kaiser Ferdinand I. für die Brüder Christoph, Johann, Georg und Heinrich Kellner und ihre Vettern Jakob und Balthasar Kellner (Prag 19.12.1561). [2]
Fußnote(n):
[1] Der Wappenbrief befand sich im Archiv der Familie v. Stalburg (IfSG, verbrannt). Vgl. Schilling 1929, S. 208, und Alexander Frhr. v. Dachenhausen, Die Wappenbriefe und Adelsdiplome der Familien Keller (Kehler, Khehler, Kheller, Köller, Kellner, Köhlner), in: Jahrbuch der heraldisch-genealogischen Gesellschaft Adler XVI/XVII (1890) S. 103-112.
[2] Claudia Kajatin über Wappen und Wappenbriefe (darin auch über den Kellnerschen Brief mit Abb.), in: Hansert u. a. 2000, S. 101ff., Abb. S. 103.
Literatur:
Johannes Biereye, Die Familie Kellner in Erfurt, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, 26. Jg. (1905) S. 83-103.
Abkürzungsverzeichnis