Aufnahme ins Haus Limpurg 1566
Einheirat 1566 über Rauscher
Ev. -- Die Familie tritt Mitte des 15. Jahrhunderts in Marburg an der Lahn auf, zunächst unter dem Namen "Lersenmecher" und "Lersenner". Seit 1486 sitzen Angehörige der Familie im Rat der Stadt Marburg. In der folgenden Generation beginnend, stellt sie hohe juristische Beamte in der hessischen Verwaltung und Professoren der Universität Marburg. In der "soziologischgenealogischen Studie zur hessischen Verwaltungsgeschichte des 16. Jahrhunderts" ("Amt und Familie") schreibt Karl E. Demandt [1]: "Die Familie Lersner kann für die hier angestellte Untersuchung als typisches Beispiel gelten, denn sie zeigt in klarer Führung alle Züge, die hier herausgearbeitet werden sollen. Die Herkunft aus einer städtischen Ratsfamilie, die mannigfachen und hohen Begabungen, unter denen die juristische so hervorragend war, daß das Hofgericht und die juristische Professur in Marburg geradezu als Familienreservat erscheinen, die ausgesuchten ehelichen Verbindungen und die gegenseitige Förderung in Laufbahn und Dienst, wofür die braunschweigischen Verwaltungs- und Marburger Universitätsstellungen sprechende Zeugnisse bieten, vereinigten sich in einer solchen Weise, daß diese Familie während des ganzen 16. Jahrhunderts eine ganz überragende Position in der hessischen Zentralverwaltung besaß und einen dementsprechenden Einfluß ausgeübt hat." Auch die Einheirat dieser Juristen- und Beamtenfamilie 1566 in die Patriziergesellschaft Alten Limpurg der Reichsstadt Frankfurt durch Hermann Lersner entsprach einem politisch und wirtschaftlich bedingten Zug der Zeit. In der Folgezeit zeigt sich durch zwei Jahrhunderte eine enge politische und familiäre Verflechtung mit der Heimatstadt Frankfurt; 1648 bis 1953 gehörte ihr das Rittergut in dem frankfurtischen Dorfe Niedererlenbach. Jeweils der Senior der Familie erhielt von Hessen-Kassel Lehen in Reizberg bei Marburg (seit 1534) und Grebenstein bei Hofgeismar (seit 1569). Viele Angehörige der Familie dienten als kaiserliche Offiziere. Unter den heute noch blühenden Alten-Limpurger Familien ist die Familie Lersner nach den Holzhausen die zweit älteste.
Wappenbrief von Kaiser Karl V. auf dem Reichstag zu Worms 29.4.1521 für Ludwig Lersenner.
Rittermäßiger Reichs- und erbländisch-österreichischer Adelsstand mit Wappenbesserung (offener Helm) (Linz 28.2.1681) für Philipp Christian Lersner und dessen Neffen Heinrich Ludwig Lersner.
Großhzgl. Hessischer Freiherrnstand (Darmstadt 12.11.1881) für Wilhelm v. Lersner
Fußnote(n):
[1] Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2. Band (1952) S. 98.
Literatur:
Friedrich Wilhelm Strieder, Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte, 7. Band (Göttingen und Kassel 1787).
Allgemeine Deutsche Biographie, 18. Band (Leipzig 1883) S. 432-436.
Eduard Heyden, Der Frankfurter Chronist Achilles August v. Lersner, = Neujahrs-Blatt den Mitgliedern des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main dargebracht im Januar 1860 (Frankfurt 1860). Auf S. 13-17 eine (fehlerhafte) "`Stammtafel derer Lersner"'.
Karl Kiefer, Stammbaum der Freiherrn von Lersner, in: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, Jg. 4 (1911) Heft 1.
Otto Ruppersberg, Die Familie Lersner, in: Alt-Frankfurt, Jg. l (1928) S. 105-107.
Franz Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, 3. Band: Dienerbuch, = Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Hessen und Waldeck XVI, 3 (Marburg 1930). Darin S. 147-151: Ludwig Lersenmecher, Hans, Heinrich (+ 1576), Heinrich (+ 1636), Hermann, Jacob und Johann Lersner. Ferner Angaben über Verschwägerte. Hier auch die Auszüge aus dem Testament Landgraf Philipps des Großmütigen.
Franz Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, 2. Band: Urkunden und Akten, = Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Hessen und Waldeck XVI, 2 (Marburg 1932). Auf S. 80: Sippschaftstafel der Juristen- und Kanzlerfamilien Lersner, Heinzenberger, Nußpicker, Feige und Scheffer.
Karl E. Demandt, Amt und Familie, Eine soziologisch-genealogische Studie zur hessischen Verwaltungsgeschichte des 16. Jahrhunderts, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2. Band (1952) S. 79-133 (mit Ergänzungen zu Gundlach).
Wilhelm Bingsohn, Familienartikel Lersner, in: Frankfurter Biographie, Frankfurt 1994 I, S. 453f.
Heinrich v. Lersner, Aus der Lersner´schen Familiengeschichte, in: Vaterland auf dem Römerberg und Roßmarkt, Frankfurt 1975, S. 111-117.
GHdA, Frhrl. Häuser B, VII (1978).
Adelslexikon, Bd. VII (1989).
Stammtafel der Familie v. Lersner, konzipiert von Andreas Hansert, gestaltet von Günter Maniewski (Frankfurt 2003) als Beilage zu Hans Körner, Frankfurter Patrizier, Neuauflage 2003.
Heinrich Frhr. v. Lersner, Lersner’sche Familiengeschichte, Frankfurt 2004.
Abkürzungsverzeichnis
Einheirat 1566 über Rauscher
Ev. -- Die Familie tritt Mitte des 15. Jahrhunderts in Marburg an der Lahn auf, zunächst unter dem Namen "Lersenmecher" und "Lersenner". Seit 1486 sitzen Angehörige der Familie im Rat der Stadt Marburg. In der folgenden Generation beginnend, stellt sie hohe juristische Beamte in der hessischen Verwaltung und Professoren der Universität Marburg. In der "soziologischgenealogischen Studie zur hessischen Verwaltungsgeschichte des 16. Jahrhunderts" ("Amt und Familie") schreibt Karl E. Demandt [1]: "Die Familie Lersner kann für die hier angestellte Untersuchung als typisches Beispiel gelten, denn sie zeigt in klarer Führung alle Züge, die hier herausgearbeitet werden sollen. Die Herkunft aus einer städtischen Ratsfamilie, die mannigfachen und hohen Begabungen, unter denen die juristische so hervorragend war, daß das Hofgericht und die juristische Professur in Marburg geradezu als Familienreservat erscheinen, die ausgesuchten ehelichen Verbindungen und die gegenseitige Förderung in Laufbahn und Dienst, wofür die braunschweigischen Verwaltungs- und Marburger Universitätsstellungen sprechende Zeugnisse bieten, vereinigten sich in einer solchen Weise, daß diese Familie während des ganzen 16. Jahrhunderts eine ganz überragende Position in der hessischen Zentralverwaltung besaß und einen dementsprechenden Einfluß ausgeübt hat." Auch die Einheirat dieser Juristen- und Beamtenfamilie 1566 in die Patriziergesellschaft Alten Limpurg der Reichsstadt Frankfurt durch Hermann Lersner entsprach einem politisch und wirtschaftlich bedingten Zug der Zeit. In der Folgezeit zeigt sich durch zwei Jahrhunderte eine enge politische und familiäre Verflechtung mit der Heimatstadt Frankfurt; 1648 bis 1953 gehörte ihr das Rittergut in dem frankfurtischen Dorfe Niedererlenbach. Jeweils der Senior der Familie erhielt von Hessen-Kassel Lehen in Reizberg bei Marburg (seit 1534) und Grebenstein bei Hofgeismar (seit 1569). Viele Angehörige der Familie dienten als kaiserliche Offiziere. Unter den heute noch blühenden Alten-Limpurger Familien ist die Familie Lersner nach den Holzhausen die zweit älteste.
Wappenbrief von Kaiser Karl V. auf dem Reichstag zu Worms 29.4.1521 für Ludwig Lersenner.
Rittermäßiger Reichs- und erbländisch-österreichischer Adelsstand mit Wappenbesserung (offener Helm) (Linz 28.2.1681) für Philipp Christian Lersner und dessen Neffen Heinrich Ludwig Lersner.
Großhzgl. Hessischer Freiherrnstand (Darmstadt 12.11.1881) für Wilhelm v. Lersner
Fußnote(n):
[1] Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2. Band (1952) S. 98.
Literatur:
Friedrich Wilhelm Strieder, Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte, 7. Band (Göttingen und Kassel 1787).
Allgemeine Deutsche Biographie, 18. Band (Leipzig 1883) S. 432-436.
Eduard Heyden, Der Frankfurter Chronist Achilles August v. Lersner, = Neujahrs-Blatt den Mitgliedern des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main dargebracht im Januar 1860 (Frankfurt 1860). Auf S. 13-17 eine (fehlerhafte) "`Stammtafel derer Lersner"'.
Karl Kiefer, Stammbaum der Freiherrn von Lersner, in: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, Jg. 4 (1911) Heft 1.
Otto Ruppersberg, Die Familie Lersner, in: Alt-Frankfurt, Jg. l (1928) S. 105-107.
Franz Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, 3. Band: Dienerbuch, = Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Hessen und Waldeck XVI, 3 (Marburg 1930). Darin S. 147-151: Ludwig Lersenmecher, Hans, Heinrich (+ 1576), Heinrich (+ 1636), Hermann, Jacob und Johann Lersner. Ferner Angaben über Verschwägerte. Hier auch die Auszüge aus dem Testament Landgraf Philipps des Großmütigen.
Franz Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, 2. Band: Urkunden und Akten, = Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Hessen und Waldeck XVI, 2 (Marburg 1932). Auf S. 80: Sippschaftstafel der Juristen- und Kanzlerfamilien Lersner, Heinzenberger, Nußpicker, Feige und Scheffer.
Karl E. Demandt, Amt und Familie, Eine soziologisch-genealogische Studie zur hessischen Verwaltungsgeschichte des 16. Jahrhunderts, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2. Band (1952) S. 79-133 (mit Ergänzungen zu Gundlach).
Wilhelm Bingsohn, Familienartikel Lersner, in: Frankfurter Biographie, Frankfurt 1994 I, S. 453f.
Heinrich v. Lersner, Aus der Lersner´schen Familiengeschichte, in: Vaterland auf dem Römerberg und Roßmarkt, Frankfurt 1975, S. 111-117.
GHdA, Frhrl. Häuser B, VII (1978).
Adelslexikon, Bd. VII (1989).
Stammtafel der Familie v. Lersner, konzipiert von Andreas Hansert, gestaltet von Günter Maniewski (Frankfurt 2003) als Beilage zu Hans Körner, Frankfurter Patrizier, Neuauflage 2003.
Heinrich Frhr. v. Lersner, Lersner’sche Familiengeschichte, Frankfurt 2004.
Abkürzungsverzeichnis